Neues aus Sabarkantha/Indien (Bilder in der Galarie)

Zum 2. Mal fand ein Sommerferienlager für die Kinder aus den Dorfschulkinderheimen in Poshina statt. Mitte  Mai kam der Abschiedstag für 115 Kinder aus den drei Dorfschulkinderheimen um Poshina. Das  zweiwöchige Ferienlager in Jivan Wadi – dem Grundstück von Fr. Peter –  war beendet. Ehe der Tag mit 38 bis 40 Grad zu heiß wurde, wurden die Kinder mit  Schlafmatten und den wenigen Habseligkeiten, die Kinder kleiner Bauern in Sabarkantha besitzen, in Jeeps, auf  Treckeranhänger und in Sammeltaxis verstaut. Dann ging es 8 bis 10 km auf  kleinen, kurvigen Straßen zurück in die Dörfer Pipalia, Bedi und Padapat. Während dieser zwei Wochen war das Sommerlager für alle Kinder aus den Heimen eine willkommene Abwechslung vom Alltag zu Hause. Für viele Kinder war es sicher auch eine völlig  neue Erfahrung: Ohne die Eltern verreisen, den ganzen Tag Zeit  haben zum Spielen, Singen und Tanzen! Und dann das reichliche Essen! Keine Ziegen hüten, keine Baumwolle auf dem Feld sammeln und auch nicht auf kleine Geschwister aufpassen – eine herrliche Zeit! Vor dem alten Bauernhaus, in dem der Projektpartner von „Bäume für Sabarkantha“ seit einigen Jahren wohnt, waren große Tücher an hohen Bambusstangen gespannt worden und spendeten kühlen Schatten. Eine große blaue Plane bezeichnete den Platz, an dem die Kinder nachts schliefen. Es gab ein großes Spielfeld für Wettspiele auf einem abgeernteten Weizenfeld  und eine Feldküche, um reichliche Portionen für über 100 hungrige Kinder zuzubereiten. Das flache Betonbecken, das sonst zur Erwärmung des Brunnenwassers bei der  Bewässerung der Felder gebraucht wird, diente mehrmals am Tag als Dusche. So konnten alle die Hitze des Tages besser ertragen. Rings um das Areal hatte Fr. Peter dafür gesorgt,  ungebetene Gäste wie Schlangen und Skorpione von den schlafenden Kindern fern zu halten. So vergingen die zwei Wochen ohne jede kleine oder größere Katastrophe, kein Loch im Kopf musste geklammert, keine Wunde verbunden werden. Als Ehrhardt Wichmann, einer der Initiatoren der Aktion „Bäume für Sabarkantha“, am ersten Tag des Lagers Fr. Peter anrief, um ihm mitzuteilen, dass Spenden in Höhe von  10.000 Euro für die Dorfschulheimarbeit von Minden unterwegs nach Indien seien, konnte er am Telefon hören, dass die Kinder für den geplanten Gesangswettbewerb übten. Singen und Tanzen sind fester Bestandteil der Kultur der Ureinwohner Sabarkanthas und die Kinder tun beides mit Begeisterung. Jetzt, da die Kinder wieder zu Hause sind, werden sie viel zu erzählen haben. Wenn dann Mitte Juni der Monsun beginnt und die Hitze nachlässt,  fängt die Schule wieder an und erlebnisreiche Ferien sind zu Ende.