Neuanfang in Poshina/ Sabarkantha

Seit 2006 arbeitet unser Projektpartner Fr. Peter nicht mehr im Gebiet von  Meghraj, sondern etwa 100 km weiter nördlich im Gebiet von Poshina an der Grenze zu Rajasthan.

Sein Auftrag dort besteht darin Möglichkeiten eines Schulbesuches für die Kinder der hier ansässigen Adivasi zu eröffnen. Denn auch in Indien ist es so, dass man nur dann eine Ausbildung machen kann, wenn man einen entsprechenden Schulabschluss vorweisen kann. Das wissen auch die Adivasi und sie wollen natürlich diese Möglichkeit für ihre Kinder erreichen. Die Qualität der vieler Dorfschulen ist aber so schlecht, dass dieses Ziel  fast nicht zu erreichen ist.

 

Fr. Peter bemühte sich am Anfang darum Kontakte zu knüpfen und um Unterstützung bei diesem Vorhaben zu bitten und nicht zuletzt darum ein geeignetes Stück Land zu finden, auf dem in einigen Jahren ein großes Schulzentrum ähnlich dem in Meghraj gebaut werden kann. Dies gestaltete sich äußerst schwierig, da von außen kommende  einflußreiche Mitglieder der BJP dies zu verhindern suchten. Um das Vorhaben nicht ganz scheitern zu lassen nahm er Kontakte zu den Adivasi auf, die in umliegenden Dörfern wohnen. Dieser Weg war erfolgreich. Als erstes konnte so im Jahr 2009 ein Dorfschulkinderheim im Dorf Pipalia  eingeweiht werden, in dem heute etwa 70 Kinder lernen und leben. Es folgten zwei weitere Heime in Padapat (2010) und in Bedi (2011). Zur Zeit sind insgesamt 160 bis 170 Kinder dort untergebracht.

 

Was ist ein Dorfschulkinderheim?

  • das Heim befindet sich mitten im Dorf
  • der Kontakt zu den Eltern bleibt deshalb erhalten
  • die Kinder besuchen von dort aus die örtliche staatliche Schule
  • der im Heim tätige Lehrer unterstützt die Kinder im Lernen und Spielen
  • im Heim haben die Kinder einen geregelten Tagesablauf
  • sie bekommen täglich zwei warme Mahlzeiten
  • in jedem Heim gibt es Frauen, die sich um das Kochen und die Pflege der Kinder kümmern

 

Fr. Peter versorgt die Heime mit frischem Gemüse und allem Nötigen Inzwischen ist es auch gelungen in Poshina ein großes Grundstück für das spätere Zentrum zu erwerben. Das alte Bauernhaus dort wurde renoviert und erweitert, so dass Fr. Peter dort wohnen kann. Wichtige Treffen finden dort statt. Er nannte das Gelände Jivan Wadi „Garten des Lebens“.