Minden, im Juni 2015
Liebe Freunde!
Wir freuen uns, dass unser Projektpartner Father Peter s.j. im Juni einige Tage auf seiner Reise zu Freunden in Europa auch nach Minden kommen kann.
So sieht sein Programm aus:
Sonntag, 14. Juni 10 Uhr Gottesdienst in St. Ansgar, St. Ansgar-Str. 6
anschließend wird Fr. Peter mit Lichtbildern über
seine Arbeit im Sabarkantha/Indien berichten
Montag, 15. Juni 15 Uhr Bericht in der Evangelischen Erlöser Gemeinde
Gemeindehaus Ernst-Moritz-Arndt-Straße, Minden
Brunnen in Jivan Wadi
Dabei wir Fr. Peter sicher auch berichten:
(Brief vom 20.2.) „Mein größtes Problem ist endlich gelöst und ich kann wieder tief und in Frieden schlafen. Deshalb schreibe ich mit dem roten Farbband: Am 2. und wieder am 9. Februar haben wir uns alle, Nareshbhai Mehta (Grundstückseigner), und 2 Zeugen gemeinsam mit meinem Rechtsanwalt in der Regierungsbehörde für die Verwaltung des Landes (Katasteramt) in Kedbrahma getroffen, um die endgültigen Dokumente für den Landkauf anzufertigen, um es auf den Namen der „Sabarkantha – Erziehungsgesellschaft“ der Jesuiten einzutragen. Wir mussten das Dokument mit unseren Unterschriften, Fingerabdrücken und Fotos besiegeln..
Mr. Mehta hatte zugesagt,das ganze Land zu verkaufen, zusammen 11,5 acres für 2,3 Millionen Rupien (ca. 40.000,– €), und bereits 1,8 Mio erhalten.
(Das war damals 5 mal mehr als der normale Landpreis in Poshina, aber wir brauchten das Land – (für die geplante Schule und ein geplantes Schülerheim) – und es hat ein riesiges Grundwasserreservoir…“
Im letzten Moment hatte Mr. Mehta die Zusage für das ganze Land widerrufen, obwohl er anfangs gesagt hatte, er gebe das Land, damit die Kinder eine gute Schulbildung bekämen. Schließlich hat er aber dann doch wenigstens gut 60% des Landes übergeben. Fr. Peter versucht noch, sich mit ihm über den Rest gütlich zu einigen, sonst wird er auf Herausgabe klagen, weil Metha die
Unterschrift über die Verkaufszusagen bei der Regierung hinterlegt hat.
Fünf Jahre hat Fr. Peter gebraucht, bis der Landkauf endlich über die Bühne gegangen ist. Mindestens 30 mal musste er nach Kedbrahma zur Regierung fahren und sich von Schreibtisch zu Schreibtisch „hoch“-arbeiten. Was das im Sommer bei bis zu 40 Grad Wärme bedeutet und wie viel Kraft das gekostet hat, kann man sich bei uns kaum vorstellen.
Vincent, der Koch von Fr. Peter in seiner Küche.
Für die Kinder wird hinter dem Haus im großen Kessel gekocht
Anfang Mai hat Fr. Peter wieder 10 Tage lang über hundert Kinder aus den zwei Heimen in Pipalia und Padapat zum Sommerlager auf sein Grundstück eingeladen. Alle Mitarbeiter freuten sich auf diese – arbeitsreichen! – Tage voller Gelächter, Freude und Leben. Es wurde gespielt, gelernt, getanzt, gut gegessen natürlich und auf Geschichten aus der Bibel gehört. Beinahe gab es ein Unglück: Eine kleine Truppe von Mädchen flüchteten voller Angst schreiend vor einer angreifenden Kobra, die sie außerhalb des gegen Schlangen „gesicherten“ Gebietes aufgestöbert und gestört hatten. Wo sich die Kinder normalerweise aufhalten hatte Fr. Peter Flüssigkeiten versprüht, die Schlangen vertreiben. Aber sonst gehören auch Kobras zur Umwelt in Jivan Wadi dazu. Sie jagen die Ratten, die sonst einen großen Teil der Ernte vernichten würden.
Übrigens: Die Weizenernte war in diesem Winter trotz des knappen Regens recht gut. Aus Weizenmehl werden die Chapaties (Fladenbrote) für die Kinder in den Heimen gebacken.
Mit herzlichen Grüßen und Dank für alle Hilfe, evtl. Wiedersehen bei den Veranstaltungen Ihre
Mechthild Linnemann und Ehrhardt Wichmann