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Bäume   für   Sabarkantha    –   die Brunnen   wieder füllen  –  Kindern eine Chance geben

Konto:Kreiskirchenamt Minden 40 000648

Stichwort: “Bäume für Sabarkantha“

BLZ 490 501 01                    Sparkasse  Minden – Lübbecke

Wir brauchen noch Unterstützung für die Arbeit unserer Freiwilligen Charlotte Heeren (Flug/Versicherung/Taschengeld…). Überweisungen bitte an die oben angegebene Kontonummer mit der Zweckbestimmung „Bäume für Sabarkantha – Charlotte Heeren“

Liebe Freunde von Bäume für Sabarkantha!   Minden, im September.13

Die Regenzeit hat in Sabarkantha dieses Jahr endlich einmal wieder pünktlich Mitte Juni begonnen, dann aber doch wieder aufgehört. Aber alle  waren erleichtert darüber, dass die belastende Hitze nun vorbei war. Die Bauern warten nun sehnsüchtig auf den nächsten Regen, um  pflügen und  säen zu können.    Inzwischen hat es sehr gute Niederschläge gegeben !

Ein paar Wochen vorher gab es ein kräftiges Gewitter, bei dem  die Versorgung mit Strom unterbrochen wurde. Mindestens acht Tage hatten sie auf „Jivan Wadi“ weder Licht noch Strom für die Wasserpumpe und auch das Handy konnte nicht aufgeladen werden. Als alles wieder funktionierte, erzählte mir Father Peter: „Das Schlimmste für mich war, dass ich mit meiner Wäsche zum Waschplatz am (zu der Zeit trockenen) Fluss fahren musste. Die Frauen, die ihre Wäsche an den  öffentlichen Wasserbecken wuschen, machten ihre Witze über den Mann, der dort seine Wäsche wusch, und hörten nicht auf, über mich zu lachen. Was bin ich froh, dass unsere Wasserpumpe nun wieder funktioniert!“

Nun hofft er, dass der Monsun nach den ersten kräftigen Regenfällen ihnen weiter treu bleibt und nicht so nervende Pausen einlegt, wie im letzten Jahr, als der Mais dadurch fast vertrocknete.

Letzte Information zum Regen:

Endlich hat es Mitte Juli wieder geregnet. Die Bauern säen Mais und Hülsenfrüchte. Bei meinem letzten Anruf sagte Fr. Peter aber, dass der kleine Fluss hinter seinem Grundstück noch kein Wasser führt. Die Bauern meinen: Erst wenn der Fluss fließt, können wir mit frischem Wasser für unsere Brunnen rechnen.

 

bild1 Aber zuerst einmal nach Minden zu unserer Freiwilligen Charlotte Heeren.  Sie hat nun ihr Abitur     glücklich bestanden und kann sich auf ihre geplante Reise nach Sabarkantha am 25.9.2013 vorbereiten.

„Mein Name ist Charlotte Heeren, ich bin 19 Jahre alt und habe gerade Abitur am Ratsgymnasium in Minden gemacht.  Ende September werde ich für ca. acht Monate nach Sabarkantha zu Fr. Peter reisen, um dort als freiwillige Helferin zu arbeiten.
Ich stelle mir vor, dass meine Arbeit in Landarbeit sowie aus schulischen Tätigkeiten bestehen wird. So will ich z.B. Englisch und Sport, bzw. Yoga in den verschiedenen
Schulheimen unterrichten.
Außerdem werde ich dokumentieren was ich tue und wie es generell in Sabarkantha vorangeht. So gut das eben möglich ist, werde ich Herrn Wichmann regelmäßig Berichte, Videos und Fotos zukommen lassen, um alle Interessierten und Unterstützer auf dem Laufenden zu halten.
Hierin sehe ich auch meine Hauptaufgabe; die Situation dort und auch vorhandene Probleme zu dokumentieren und darauf aufmerksam zu machen. Sicher werde ich als Helferin weniger „Soforthilfe“ leisten können. So werde ich eher langfristig eventuell für mehr Unterstützung in der Region sorgen und vielleicht die Ungleichheiten in einem Schwellenland in das eine oder andere Blickfeld rücken.  Ich bin sehr gespannt und freue
mich auf meine Zeit in Indien.“

 

Auch in diesem Jahr fand vom 1.-10 Mai ein Sommerlager für die Kinder der Dorfschulkinderheime statt. Father Peter schreibt am 6.Mai: „Während ich diesen Brief schreibe, sind fast 140 Kinder in Jivan Wadi (Wohnplatz Father Peters). Sie machen Lärm und das ist ganz und gar nicht unangenehm, im Gegenteil: willkommen! Die Kinder lieben es, wenn es ein bisschen etwas zu lernen gibt, dann natürlich Spiele und gute Duschen unter der „Pferdedusche“ und danach gutes Essen und Süßigkeiten.

Alle Mitarbeiter aus den Heimen sind hier bis auf Naranbhai (den Leiter des Heimes in Pipalia). Er ist als Hausmeister der Schule nach Sanand gegangen, wo Father Guardamino arbeitet. Dort bekommt er sein Gehalt von der Regierung. Ich habe ihm geraten, diesen Posten anzunehmen. Das wäre für seine arme Familie zuhause eine gute Sache. Er sagte mir, er würde diese Arbeit einen Monat versuchen und sich dann endgültig entscheiden. Er ruft immer wieder an und kann vor Weinen nicht sprechen. Ich kann ihn gut verstehen, denn er hing so an den Kindern in Pipalia und seinen Mitarbeitern in der Küche und ihren Familien.“

Inzwischen hat sich Naranbhai entschieden: Er ist nach Pipalia zurückgekommen. Das lag hauptsächlich an seiner Frau, die in Rajasthan als Lehrerin arbeitet. Sanand, der neue Arbeitsplatz von Naranbhai, lag noch weiter von Rajasthan entfernt als schon Poshina. Von dort  hätte er kaum die Möglichkeit gehabt, seine Frau außerhalb der gesetzlichen Ferien mal schnell zu besuchen.

Peter ist mit dieser Lösung auch mehr als einverstanden. Und die Kinder und Mitarbeiterinnen in Pipalia werden bei der Rückkehr ihres Naran vor Freude getanzt haben!

Dafür gab es nun in Bedi, dem dritten Heim, große Probleme: Die Familie, die ihr neues Haus 2011 zur Verfügung gestellt hatten, wollen es Ende Juni zurück haben. Diese kurzfristige Kündigung des vorher mündlich abgeschlossenen „Überlassungsvertrages“ brachte Fr. Peter in echte Schwierigkeiten. Woher so schnell einen Ersatz bekommen? Und das in der beginnenden Regenzeit.

rechts das bisherige Haus des Heimes

rechts das bisherige Haus des Heimes

Unter Vermittlung der Ältesten des Dorfes wurde folgende Lösung gefunden: Die Familie stellt ein kleines Grundstück hinter ihrem Haus für die Zeit von 7 Jahren für einen Einfachbau zur Verfügung, der danach an sie fällt. In diesen Jahren kann das Heim weiter Wasser vom Brunnen aus dem 2011 gebauten Vorratsbehälter holen.  Diese Vereinbarung hat Fr. Peter jetzt allerdings, durch Schaden klug geworden, von den  Dorfältesten und vielen anwesenden Eltern von Heimkindern und den Besitzern unterschreiben lassen.

Nun muss alles schnell gehen: Solange der nahe Bergbach noch nicht zuviel Wasser führt, wird Bausand gewonnen, Zement und Ziegelsteine werden durch die Furt gebracht. Das Dach soll aus Wellblech bestehen; auch wenn das im Sommer sehr heiß ist. Es ist billiger, Dachbalken mit Ziegeln oder ein Flachdach aus Beton wären für 7 Jahre viel zu teuer.

In Padapat – sie erinnern sich – hatten die Eltern mit Petitionen für mehr Lehrer für die ca. 180 Kinder der Regierungsschule gekämpft. Zum neuen Schuljahr, das inzwischen begonnen hat, wurde ihnen auch versprochen, dass zu den drei Lehrkräften Verstärkung käme. Das ist aber nicht geschehen. Im Gegenteil: Narajanbhai, Leiter des Heimes wird oft gebeten, „mal auf die Kinder aufzupassen“, wenn die beiden männlichen Kollegen zu „dringenden Geschäften“ eine Zeit nicht in der Schule sein können. Fr. Peter konnte kürzlich selber feststellen, um was für Geschäfte es sich hier handelt: Die beiden Lehrer kamen mit dem Auto mitten am Tag zur Schule, stiegen aber nicht aus, weil man sonst die Fahne gerochen hätte, die bei dieser Art dringender Geschäfte entsteht. Irgendwann wird Fr. Peter sicher wieder die Eltern mobilisieren müssen.

 

Im Mai konnten wir 8.000.– Euro von Ihren Spenden nach Poshina überweisen und 960.– Euro nach Meghraj für die Patenkinder, die dort im Schülerheim leben. Es ist wunderbar, dass wir von Ihnen nun seit so vielen Jahren Geld für die Arbeit in Sabarkantha bekommen; zuerst für die Bäume, dann für den Bau von rund 300 kleinen Erddämmen und nun für „unsere“ 170 Kinder in den drei Heimen. Charlotte Heeren wird uns ab Oktober sicher viele neue Informationen schicken können, die wir dann per Email oder Rundbrief an alle Interessierte weiterleiten.

Ihre  Cornelia Haber und  Ehrhardt Wichmann